Infrarot-Fotografie (Teil4)

Ein Bericht von Peter Berlinghof

Heisterbach-1 | © Peter Berlinghof

Wanderung von der Abtei Heisterbach über den Petersberg, den Stenzel- und den Weilberg zurück zur Abtei

Das Siebengebirge ist ein geologisch hochinteressantes Gebiet, dessen Besonderheiten an vielen Stellen zutage treten. Um diese Stellen auch zu finden, benutze ich einen Wanderführer, der speziell für geologische Entdeckertouren geschrieben wurde. Das Buch von Sven von Loga (SvL) „Siebengebirge – 13 Wanderungen auf den Spuren des Vulkanismus“ (Gaasterland-Verlag, Jünkerath 2018 – ISBN 978-3-946328-26-1) weicht
dahingehend von anderen Wanderführern ab, dass dort durch die Streckenwahl versucht wird, sowohl landschaftlich als auch vulkanlogisch interessante Stellen in den Verlauf der Wanderungen einzubinden. Gleichzeitig wird der Nutzer auf geologische Fakten aufmerksam gemacht, die anderen Wanderern wahrscheinlich entgehen. 

In diesem Beitrag, der weitgehend der Wanderung Nr. 3 (Auf der Spur der Zisterzienser: Klöster und Steinbrüche) des oben genannten Buches folgt, versuche ich wie schon in den vorangegangenen Teilen 2 und 3 dieser Serie, bekannte und weniger bekannte Orte des Siebengebirges mit den Mitteln der Infrarotfotografie darzustellen. Startpunkt der Wanderung ist die Abtei Heisterbach mit ihrem Wahrzeichen, der Ruine des Chors der Klosterkirche, die schon 1809 mit dem Ziel des Abbruchs verkauft worden war. Bereits
1818 wurde der Abbruch aber wieder eingestellt, so dass die Chorruine erhalten werden konnte und in einen neuangelegten englischen Landschaftsgarten einbezogen wurde.

 

Nach der Besichtigung der Abtei machte ich mich durch das Torhaus der Abtei hindurch auf den Weg zum Petersberg. Entlang des alten Bittweges ging es nach kurzer Zeit steil bergauf.

 

Unterhalb der Kuppe des Petersbergs werden beim Aufstieg Basaltbrocken häufiger, auch der Weg ist damit bedeckt. SvL erklärt hierzu, dass der Gipfel des Petersbergs eine Basaltkuppe ist, die aus Magma entstand, das nicht bis an die Erdoberfläche gelangte, sondern im dem Tuff stecken blieb, der einst das Siebengebirge bedeckte. Im Lauf von Jahrmillionen wurde die Basaltkuppe durch Erosion freigelegt und bildet heute den Gipfel des Petersbergs (S. 33). Vom Gipfel aus bietet sich eine wunderbare Fernsicht auf die Eifel sowie auf den Drachenfels und die Drachenburg.

 

Auf der dem Rheintal abgewandten Seite des Petersbergs ging es dann wieder hinunter, am Nonnenstromberg vorbei hinauf zum Stenzelberg. Vom Petersberg aus ergeben sich dabei auch immer wieder schöne Ausblicke nach Osten.

 

Nach der Erkundung der bizarren Landschaftsformen des Stenzelbergs machte ich mich auf den Weg hinunter ins Tal, überquerte die Straße zwischen Heisterbach und Heisterbacherrott (L268) und stieg auf der gegenüberliegenden Seite hinauf zum Weilberg.

Bevor ich zum 242 m hohen Weilberg kam, warf ich unterwegs noch einen Blick in den alten Basaltbruch des „Kleinen Weilbergs“. Hier kann man, wie SvL auf Seite 40 seines Wanderführers schreibt, „hervorragend beobachten, wie der Basalt in den Tuff eingedrungen ist“. Die Seitenwände bestehen zunächst aus Tuff, um dann in unstrukturierten Basalt und anschließend in säuligen Basalt überzugehen.

 

Nach der Besichtigung dieses kleinen Steinbruchs ging es weiter zum großen Steinbruch am Weilberg.

 

SvL geht in seinem Wanderführer ausführlich auf diesen Steinbruch ein, da man hier besser als an anderen Steinbrüchen der Region die Geologie des Siebengebirges erkennen kann (S. 40/41). Da eine detaillierte Beschreibung der Geologie den Umfang dieses Beitrags sprengen würde, verweise ich auf den folgenden Link, der die Geologie des Weilbergs ausführlich und sehr anschaulich beschreibt: Weilberg

Nach Verlassen des Steinbruchs ging es wieder hinunter zur Abtei Heisterbach, wo ich meine Wanderung mit einem kleinen Imbiss in der Klosterstube enden ließ.

Ich danke der Marienborn GmbH  für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der auf dem Abteigelände  aufgenommenen Bilder.