Ein Bericht von Dieter Vollmer
Ja, was haben wir denn in den Wald hineingerufen, dass es nun so herausschallt?
Mittlerweile bleibt es niemandem mehr verborgen, dass der Wald in Deutschland in höchstem Maße gefährdet ist. Dürreperioden und der Borkenkäfer haben zunächst den Fichtenwäldern derart zugesetzt, dass in manchen Gegenden kein „Tannengrün“ mehr zu sehen ist. Statt dessen schauen wir auf dürre Baumgerippe, die vielerorts noch gefällt werden oder – wo das zu teuer und aufwändig wäre – einfach sich selbst überlassen werden.
Ohne Aussicht auf einen nennenswerten Ertrag verkaufen zahlreiche Waldbesitzer die Fichtenstämme nach China; der Markt in Deutschland ist längst gesättigt.
Im Bereich der oberen Sieg und im angrenzenden Oberbergischen sind mittlerweile viele Tausend Hektar Wald gefällt worden. Es entstanden Bilder von kriegsähnlicher Zerstörung, Mondlandschaften breiten sich dort aus, wo vor wenigen Jahren ein dunkler Wald mit seiner feuchten Kühle jeden Wanderer erfreute.
Das Waldsterben ist nicht allein ein Problem der Fichte und des Borkenkäfers. Wir sehen vor unserer Haustüre – und nicht nur in den Nachrichten aus fernen Ländern – die Folgen der Erderwärmung und des zunehmenden Wassermangels. Fachleute sind sich sicher, dass nach den Fichten die Buchen und andere Laubbäume an der Reihe sind.
Das Thema fotografisch aufzuarbeiten bedeutet einerseits, dokumentarisch an diesen Wandel heranzugehen. Andererseits lassen die sich ergebenden Eindrücke es auch zu, diese Eingriffe in die Natur mit gestalterischen Mitteln ins Bild zu setzen.
Für einige der folgenden Aufnahmen habe ich eine Fotodrohne eingesetzt, um aus dieser Perspektive das Ausmaß der Landschaftsveränderung festzuhalten.
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