Im äußersten Westen von Texas: El Paso

Ein Bericht von Peter Berlinghof

El Paso Bild 01 | © Peter Berlinghof

Texas? El Paso? Man denkt unwillkürlich an den Wilden Westen, auch wenn dieser nur noch in Filmen existiert. Heute ist der im äußersten Westen von Texas gelegene Ort eine moderne Handels-, Universitäts- und Garnisonsstadt.


El Paso liegt direkt an der Grenze zu Mexiko am nördlichen Ufer des Rio Grande. Das Stadtgebiet grenzt außerdem im Westen und Norden an den US-Bundesstaat New Mexico. Bild 1 zeigt im Vordergrund El Paso und dessen Stadtzentrum mit einigen wenigen Hochhäusern. Die dichte Bebauung im Bildhintergrund vor den Bergen liegt bereits in Mexiko und gehört zu El Pasos
Schwesterstadt Ciudad Juàrez, die am Südufer des Rio Grande liegt. El Paso hat knapp 700.000 Einwohner, zusammen mit Ciudad Juàrez sind es ca. 2 Millionen im gesamten Ballungsraum. Die südlichsten Ausläufer der Rocky Mountains, die Franklin Mountains, reichen bis ins Stadtgebiet. Trotz
der Lage inmitten der Chihuahua-Wüste und Sommertemperaturen um die 40°C wird das Klima als angenehm empfunden, was möglicherweise auch an der durchschnittlichen Höhe von 1140 m über dem Meer liegt.

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Auf einem Felsvorsprung der Franklin Mountains gelegen, bietet der Murchison Rogers Park bei Tag und bei Nacht eine spektakuläre Aussicht über das Tal des Rio Grande mit El Paso im Vordergrund (Bild 2-6).

Bei Nacht ist die stark befestigte Grenze zwischen den USA und Mexiko, die mich irgendwie an die frühere Zonengrenze erinnert, deutlich zu erkennen (Bild 4).

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Das Stadtbild El Pasos ist recht unspektakulär und nicht mit den großen Städten im Osten der USA – z.B. New York – vergleichbar. Die Stadt verfügt aber über viele kulturelle Einrichtungen und Andenken an die bewegte Geschichte der Region. Ciudad Juárez kann über drei Straßenübergänge
und einen Schienenübergang erreicht werden. Über die Straßenbrücken wird der für die Wirtschaft der beiden Städte sehr wichtige Fußgängerverkehr abgewickelt (Bild 14). Mit über 70 % stellen die Hispanics, das heißt Personen spanischer oder mexikanischer Herkunft, den größten Anteil der Bevölkerung El Pasos. In weiten Bereichen von Wirtschaft und Verwaltung ist Zweisprachigkeit daher ein wichtiges Einstellungskriterium.

Südlich von El Paso endet der US-amerikanische Teil des El Camino Real de Tierra Adentro, einem alten Königsweg, der im Landesinneren ein Netz von historischen Handelswegen zwischen Mexiko-Stadt und den von den spanischen Kolonialherren kontrollierten Silberminen des Nordens bis hin
nach Santa Fe bildete. Dieser Weg ist lokal auch als Mission Trail bekannt. Diese Missionen dienten den spanischen Eroberern auch zur Christianisierung der amerikanischen Ureinwohner, der Indianer.

Die Franklin Mountains reichen bis in das Stadtgebiet von El Paso und sind ein beliebtes Naherholungs- und Wandergebiet für die Einwohner der Stadt. Die höchste Erhebung ist der North Franklin Peak mit 2.192 m. Eine kurze Verbindung zwischen den westlich und östlich der Berge gelegenen Stadtteilen stellt die Woodrow Bean Transmountain Road (Bild 29 + 30) dar, die quer durch die Franklin Mountains führt und spektakuläre Aussichtspunkte bietet. In der Nähe der Passhöhe des Smugglers Pass ist ein größerer Parkplatz Ausgangspunkt für viele Wanderungen.

Mein Fazit: Auch abseits der allseits bekannten Touristenziele gibt es in den USA viele Regionen, die noch auf eine Entdeckung warten. Einen detaillierten Stadtplan von El Paso findet man unter folgendem Link: El Paso

Peter Berlinghof