Ein Bericht von Harald Lydorf
In einer Art Fortsetzung zum Beitrag von Peter Berlinghof (Tierfotografie auf Rundreisen) einige Betrachtungen zur Landschaftsfotografie.
Ganz banal vorneweg, das Super-Weitwinkel und oder ein hoher Standpunkt (ersatzweise eine Drohne) machen noch kein tolles Landschaftsfoto! Ich bevorzuge Normal- bis leichte Tele-Brennweite
Man braucht Zeit und Vorbereitung und vielleicht auch einen „Plan B“, wenn das Wetter nicht so wie gewollt mitspielt. Man sollte sich vielleicht auch bei den Themen etwas fokussieren und an Details ran gehen!
Nach 3 früheren Rundreisen für Fotografen (nein, keine vom Typ in 7 Tagen rund um Island) galt diesmal der Schwerpunkt dem Gebiet um den Jökullsarlon, einem Gletschersee am Vatnajökull. dem größten Gletscher Europas, im Süden Islands gelegen. Wegen der zeitlich gestreckten Anfahrt vom Flughafen Keflavik und einem weiteren Tagestrip über 100km weiter nach Osten, Höfn, erweiterte sich das fotografisch besuchte Gebiet auf 400km Länge.
Die Themenschwerpunkte, und deshalb die Reisezeit im Winter, wurde begrenzt auf Wasserfälle, Gletscher/Eisberge, Eishöhlen und Eisbrocken auf schwarzem Strand und das möglichst zu unterschiedlichen Lichtsituationen.
Kleiner Einschub, die Reisezeit war während eine Vollmondphase gelegt, aber da spielten die Wolken nicht so mit….
Meines Erachtens ist das Licht der wichtigste Aspekt in der Landschaftsfotografie, weil damit entscheidend die Stimmung und damit die Aussage des Bildes geprägt wird!
Darauf kann man sich zu Hause schon etwas vorbereiten und mit Tools wie TPE (The Photographers Ephemeris) für die geplante Örtlichkeit, das Objekt, vorhersagen, wann unter welchem Winkel eine aufgehende Sonne (und andere Lichtkonstellationen) das Objekt beleuchten wird.
Damit läßt sich schon mal planen, ob das Shooting vor oder nach dem Frühstück stattfinden sollte, die Entfernung der Schlafstätte zum Objekt auch einkalkulierend.
Aber auch dieses schlaue Tool weiß nicht, wie sich aktuell Wolken und/oder Dunst am Horizont verhalten. Sind sie zu dicht oder zu hoch ist die ganze Hoffnung auf eine schöne Farbstimmung schon vorbei. Dann sollte man tunlichst die Chance auf eine Wiederholung haben!!
Meine Empfehlung: entweder bei einer „Rundreise“ sich über die gerade zufällig gebotenen Möglichkeiten für ein schönes Foto freuen und sich nicht die Freude durch den Vergleich mit professionellen Fotos, verbunden mit dem Anspruch an sich selbst, dies in 8 Tagen auch machen zu müssen, vergällen. Das trübt den Spaß an der Reise und am fotografieren.
Die Alternative in meinen Augen heißt, sich (viel) Zeit nehmen, ein Beschränkung der Themenbereiche vornehmen und sich möglichst intensiv schon vor der Reise mit den Gegebenheiten vor Ort auseinandersetzen – da hilft das Web enorm.
Die Galerien zeigen Beispiele für Gletscher, Eishöhle, Eisberge und Eisbrocken am schwarzen Strand.
Gletscher
Merkmale; Totale, Details, Licht als „Spot“ oder diffus
Für Vollbild rechts FS (Full Screen) drücken, SL (Slideshow) startet die Diashow
Eisberge im Gletschersee-Fluss
Merkmale; Totale, Vereinzelung; statisch/dynamisch; Licht
Eisbrocken auf schwarzem Strand
Merkmale; Licht; Belichtungszeit
Unter dem Eis