ein Beitrag von Heinz Krieger
Um es gleich vorweg zu sagen: Ein Kugelpanorama eignet sich so gut wie nicht, um es an die Wand zu hängen. Es ist nämlich ein dreidimensionales Gebilde.
Es gibt Fotografen, die eine Vorstufe der Kugelproduktion als zweidimensionales Bild einsetzen. Dies ist ein stark verzerrtes Bild, wirkt ziemlich fremdartig und ist aber, wenn gut gemacht ein echter Hingucker.
Ein Kugelpanorama lässt sich am besten auf gängigen Geräten wie PC, Beamer etc. darstellen. Da heute fast jeder Fotograf mit diesen Medien umgeht, sollte dieses kein Problem darstellen.
Es gibt eine riesige Community, die sich mit Kugelpanoramen beschäftigt. Man wird im Internet so gut wie alles hierüber finden können. Das beginnt bei der Auswahl des Equipments über Literatur bis natürlich hin zu den eigentlichen Gewerken. Und da gibt es wirklich viel zu entdecken. Das fängt bei einem einfachen Panorama mit geringer Auflösung an und geht hin bis zu Panoramen, in welche man unendlich hinein zoomen kann.
Es macht einfach Spaß, sich in Fotos dreidimensional „umschauen“ zu können. Auch Werbung bedient sich gerne dieses Mittels, um Räume darzustellen.
Panoramen sind natürlicherweise verzerrt und nehmen an den Seitenrändern an Schärfe ab; ich kenne aber keine andere Methode, um mich in einem „Foto“ jeweils 360 Grad horizontal und 180 Grad vertikal orientieren zu können.
Equipment:
1 Spiegelreflexkamera Hier kann praktisch jedes Modell verwendet werden.
2 Objektiv kleiner Brennweite Vorzugsweise 8mm, je nach Anwendung auch 10, 12 oder mehr.
3 Vorrichtung, um die Kamera entsprechend drehen oder auch schwenken zu können. Novoflex, Manfrotto oder Eigenbau. (Nodalpunktadapter)
4 Stativ.
Software:
1 Zum Zusammenrechnen der Einzelbilder z.B. Ptgui
2 Zur Erstellung der Kugeldarstellung z.B. Pano2VR
Vorgehensweise:
Die Drehvorrichtung wird auf ein Stativ montiert und waagerecht ausgerichtet. Die Kamera wird nun in entsprechender Anordnung auf die Drehvorrichtung montiert und so ausgerichtet, dass sie sich beim Drehen um die optische Achse des Objektivs dreht (Nodalpunkt).
Dies ist erforderlich, damit die Software später die Bilder exakt zusammenrechnen kann. Nun macht man, je nach Objektiv, entsprechend viele Bilder (mit entsprechender Überlappung) in horizontaler Richtung. Zur Ergänzung kann man noch ein Foto nach oben machen (Zenit) und eines mit ausgestrecktem Stativ nach unten (Nadir).
Für die Aufnahmen sollen alle Einstellungen der Kamera auf manuell stehen. Zum einen soll der Autofokus nicht die erforderliche gleiche Schärfeeinstellung für die Teilbilder stören; zum anderen dürfen keine großen Belichtungsschwankungen vorhanden sein. Unterschiedliche Belichtungen sehen nicht gut aus und die Software hat Probleme bei der Berechnung.
Die fertigen Aufnahmen lässt man nun von Ptgui zu einem einzigen Bild zusammenrechnen. Man erhält dann ein zweidimensionales Bild als Projektion einer Kugel.
Diese Projektion wiederum kann von Pano2VR zu einer Kugel zusammen gerechnet werden. Hier können später noch Audiodateien hinzugefügt werden. Man kann sogar von einem Panorama ein weiteres oder mehr Panoramen aufrufen. Es können auch auf einer kleinen Karte die Orte dargestellt werden, von denen das Panorama handelt. Als Ausgabeformate stehen Quicktime, HTML oder Flash zur Verfügung.
Liegt nun eine solche Datei vor, klickt man sie an und findet sich alsbald im dreidimensionalen Bild wieder. Hier kann man nach Belieben zoomen und sich mittels Steuertasten oder der Maus 360 Grad horizontal und 180 Grad vertikal umsehen.
Viel Spaß!
H.Krieger
…noch mehr finden Sie hier: www.hk-pano.de