Von früh morgens bis spät abends
Ein Bericht von Peter Berlinghof
Meistens denken Menschen an Sonne, Strand und Surfen, wenn man den Namen Fuerteventura erwähnt. Dabei bietet die Insel gerade im Hinblick auf die Landschafts- und Naturfotografe viele Möglichkeiten. Insbesondere vulkanischen Formen sowie die vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten, die nur hier vorkommen, sind von Interesse. Das hier vorgestellte Dünengebiet ElJable südlich von Corralejo eignet sich sehr gut für die Landschaftsfotografe.
Fuerteventura ist die älteste Insel der Kanaren und vulkanischen Ursprungs. Sie entstand vor etwa 20,6 Millionen Jahren. Die letzten vulkanischen Aktivitäten erloschen allerdings schon vor 4000 bis 5000 Jahren. Weite Bereiche Fuerteventuras sind gebirgig. Da die Erhebungen mit Ausnahme des Pico de la Zarza (807 m) nur um die 700 m hoch sind, regnen sich die Wolken, die der Nordost-Passat mit sich bringt, anders als zum Beispiel in den höheren Kanareninseln wie Teneriffa, Gran Canaria oder La Palma nicht ab. Die Folge ist ein sehr trockenes Klima mit ungefähr 150 mm Jahresniederschlag, das eine halbwüstenartige Vegetation bedingt.
Das ungefähr 17 km² große Dünengebiet liegt im Norden von Fuerteventura und wird durch Corralejo im Norden und durch den 312 m hohen Vulkan Montaña Roja im Süden begrenzt. Es erstreckt sich auf einer Länge von circa 11 Kilometern und ist Teil eines Naturschutzgebiets (Parque Natural de Corralejo).
Die Wanderdünen sind aufgrund des Passatwindes in ständiger Bewegung. Der Sand der Dünen setzt sich vornehmlich aus Muschelschalen und Schneckenhäusern zusammen, welche durch die Brandung zerkleinert und von den Winden ins Inselinnere verfrachtet wurden. Allerdings ist dieser Sand nicht in der heutigen Zeit entstanden, sondern bildete sich durch Umlagerung von Dünen aus dem Pleistozän, das bereits vor fast 12.000 Jahren endete. Die Dünen liegen auf vulkanischen Gesteinen mit sehr scharfen Kanten, die oft durch mehrere Meter dicke Sandschichten bedeckt sind.
Die Sandfläche von El Jable ist im Norden und Westen halbwüstenartig, wohingegen der zentrale und südliche Bereich aus freien Sandflächen mit nur wenig Bewuchs besteht. Aus fotografscher Sicht sind natürlich die Morgen- und Abendstunden am lohnendsten. Sowohl Sonnenaufgang als auch -untergang sind insbesondere deshalb wunderschön, weil man dann meistens völlig ungestört ist und die Landschaft alleine genießen kann. Daher bin ich mehrmals in einem Urlaub schon lange vor Sonnenaufgang in den Dünen. Auf der Küstenstraße fahren zu dieser Zeit schon die ersten Hotelmitarbeiter in Richtung Corralejo, wie man auf dem folgenden Bild sieht.
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