Ein Bericht von Peter Berlinghof
Ein Besitz der englischen Krone vor der französischen Küste (Teil 2)
Im zweiten Teil dieses Berichts besuchen wir weitere interessante Orte auf Jersey.
Ähnlich gut erhalten wie Elizabeth Castle in Saint Helier thront eine andere, gut erhaltene Festung über Gorey, einem Dorf an der Ostküste, dessen Hafen zu den drei wichtigsten der Insel gehört. Über dem Ort thront Mont Orgueil Castle (auch Gorey Castle genannt). Zur dieser Festung gelangt man über steile Treppen am Ostende des Hafens oder durch den Ort Richtung Anne Port
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Wie oben schon einmal erwähnt, zeichnen sich die Kanalinseln durch ein mildes Klima aus. Dadurch bedingt, finden sich wunderschöne Gärten auf Jersey. Dafür sind die botanischen Gärten von Samarès Manor das beste Beispiel. In den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden von Samarès Manor kann man auch Ferienwohnungen mieten und zudem alte land-wirtschaftliche Gerätschaften kennenlernen.
Zu den in Teil 1 erwähnten Megalithanlagen möchte ich sowohl den Dolmen La Hougue Bie als auch den Dolmen La Pouquelaye de Faldouët vorstellen. La Hougue Bie entstand zwischen 3100 und 2600 v. Chr. und liegt unter einem 14 m hohen Steinhügel, auf dem sich die Kapellen „Notre Dame de la Clarté“ aus dem 12. Jahrhundert und die im Jahre 1520 angefügte „Jerusalem Chapel“ befinden. Der etwa elf Meter lange Gang führt in die über drei Meter breite und über neun Meter lange Kammer, die teilweise 1,9 m hoch ist. Die Anlage ist 22 m lang. Der Eingang ist allerdings nur ca. 1 m hoch.
Der Dolmen La Pouquelaye de Faldouët wird im Englischen als Passage Tomb (Ganggrabanlage) bezeichnet. Er wurde zwischen 4000 und 3250 v. Chr. errichtet. Der Dolmen mit Seitenkammern liegt heute frei, war aber früher wie La Hougue Bie mit Erde und Gras oder kleinen Steinen bedeckt. Der Deckstein wiegt etwa 24 Tonnen und stammt aus einem Aufschluss, der etwa 500 m nördlich liegt.
Ein weiterer sehenswerter Ort ist der kleine Hafenort Rozel in der Rozel Bay. Er bezaubert mit bunten Fischerhütten und kleinen Cottages. Der Imbiss Hungry Man ist eine inselweit bekannte Institution und alleine schon den Weg dorthin wert. Hier kriegt man viel Futter für’s Geld, hauptsächlich diverse Burger mit phantasievollen Namen wie Belägen. Höhepunkt ist wahrscheinlich ein komplettes englisches Frühstück zwischen zwei Brötchenhälften.
Der Ort Saint Brelade gilt als Refugium der Reichen, die aus Steuergründen nach Jersey zogen und erstreckt sich an der Nordseite der gleichnamigen Bucht. Der Badestrand in der Bucht von Saint Brelade zählt zu den
schönsten Badestränden der Insel. Die Saint Brelade’s Parish Church, die Pfarrkirche von Saint Brelade, ist wie auch der Ort selbst nach dem Heiligen Brelade benannt. Der Königssohn aus Cornwall hat der Legende nach hier im 6. Jahrhundert gelebt. Die Fishermen’s Chapel steht direkt neben der Kirche und stammt vermutlich aus dem 11./12. Jahrhundert. Den schlichten Raum zieren wunderbare Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
Der Leuchtturm von La Corbière, knapp drei Kilometer hinter Saint Brélade, befindet im Südwesten der Insel. Bei Ebbe ist er über einen kleinen Weg zu erreichen, bei Flut hingegen nur mit einem Boot. Ganz in der Nähe ist der Radio Tower, dessen Inneres heute zu Ferienwohnungen ausgebaut ist.
In einem Bericht über Jersey darf ein Besuch auf einer Farm mit den berühmten Jersey-Rindern nicht fehlen. Das Jersey-Rind wurde auf der Insel über Jahrhunderte ohne Beeinflussung durch andere Rassen gezüchtet
und gilt als eine der ältesten Rinderrassen der Welt. Sie wird wegen ihrer hohen Milchleistung, ihrer Robustheit und ihres sanftmütigen Temperaments weltweit geschätzt. In Saint Helier hat man der Rasse sogar ein Denkmal gesetzt.
Zu Beginn des Berichts habe ich die Landwirtschaft auf Jersey und ihre landschaftsprägende Bedeutung kurz erwähnt. Zum Abschluss sind hier noch einige Bilder, die dies verdeutlichen sollen. Interessant sind hier insbesondere die an den Hängen angelegten Kartoffeläcker, auf denen die Sorte Jersey Royals angebaut wird (letztes Bild).