Ein Bericht von Michael Rettberg
Ein Besuch der Fotoclub-Fotografen Michael, Heinz, Fred, Karl-Heinz und Wolfgang am 17. November 2017 in der Kokerei Zollverein zur Tag- und Nachtfotografie.
Die Kokerei Zollverein war die größte ihrer Art mit 304 Öfen und 8000 Tonnen Koks /Tag. Errichtet für die Zeche Zollverein. Gebaut 1957 – 1961und stillgelegt 1993. Heute ist die Kokerei Zollverein mit der Zeche Zollverein „Weltkulturerbe der UNESCO“.
Ist es eigentlich allgemein bekannt,
– dass in der Kokerei nur Kohlenstaub und keine Kohlestücke (wie von den Dampflokomotiven bekannt) verarbeitet wurden?
– dass es in den angrenzenden Siedlungen rund um die Zechen und die Kokereien sogenannte Staubscouts gab, die je nach Windrichtung alle Haushalte warnten, damit schnell die Wäsche von den Leinen genommen wurde und rechtzeitig die Fenster geschlossen werden konnten ?
– dass es eine schwarze Seite und weiße Seite um die Kokereien gab? Die schwarze Seite war die Kohle- und Kohlenstaubseite. Die andere Seite war die mit den anfallenden Produkten wie Gase, Teer, Ammoniak und Benzol. Diese Produkte wurden auch verkauft. Aber diese weiße Seite war viel gefährlicher. Der Boden rund um die Kokerei ist bis auf 9m Tiefe zum Teil damit verseucht worden.
– dass die Kohleöfen der Kokereien schmale Schächte waren und mit speziellen feuerfesten Steinen ausgemauert wurden?
– dass diese Öfen niemals ausgehen durften, weil sonst diese speziellen Steine zerplatzen würden?
– dass oben auf den Öfen, wo der Kohlenstaub eingefüllt wurde um zu Koks gebacken zu werden, Männer arbeiteten und den Kohlenstaub in die Ofenschächte fegten und dabei unter ihren Füßen 60-70 Grad heiße Ofenklappen hatten?
– dass Koks aus der Kokerei zur Verhüttung in der Eisen- und Stahlindustrie per Eisenbahn transportiert wurde?
– dass die Unmengen von Abgasen durch einen riesigen gemauerten Schacht durch die großen Schornsteine abgesaugt wurden?
Wir erfuhren bei unserem Besuch viel Wissenswertes.
Natürlich haben wir versucht, all das Neue mit unseren Kameras ins rechte Licht zu rücken, aber es bedarf bestimmt noch vieler solcher Besuche, um diese wirklich harte Zeit der Arbeiter in der Kokerei Zollverein in spannenden Bildern darzustellen.
Einige Fotos hieraus wurden schon in unsere Ausstellung „ Monochrom trifft Farbe“ einbezogen.