„Ein verschlissener Sessel, eine leere Kabelrolle, seltsame Sitze – und über allem tanzt der Staub im Sonnenlicht. In der Halle wartet ein Auto auf seinen Besitzer. Mein Motiv lässt bei mir ein richtiges “Kopfkino“ entstehen. Mir gefallen die Formen und Farben in diesem Licht.“
Entstanden ist das Foto in Holland.
Aufgenommen mit EOS 500 und Canon EF 70-300, 1:4-5,6 IS USM
„Doris‘ Foto lässt mich darüber rätseln, welchem Zweck diese Ansammlung in der alten Fabrikhalle zugeführt werden soll und welche Geschichte diese Gegenstände jeweils haben.
Ins Auge fallen die Sessel in verschiedenster Form, sie haben mich zu meinem Foto geführt.
Sitz-Gelegenheiten: Das (Ehe-?) Paar nimmt Platz am Strand; welches „Kino“ erwarten sie? Worüber kann man sich noch unterhalten? Statisches trifft auf Bewegung im Hintergrund, schwarze Hunde kreuzen den Blick auf das Meer.
Paarweise Nutzung des Strandes. Ein abgelegtes Paar Schuhe symbolisiert den Abstand zum Alltag.“
Dieter Vollmer
Ein Tag am Strand
Bei dem Bild von Dieter, werde ich an einen schönen und erholsamen Strandtag auf Usedom erinnert.
Diese Szene von Dieter, hat mich zu meinem Bild gebracht. Ich habe diese Szene gewählt, weil sie das gleiche Thema hat – ein Tag am Strand – . In meinem Bild ist aber die Gemütlichkeit nur durch eine Abgrenzung zum Umfeld gegeben. Der Strandbesucher hat sich seine eigene kleine Idylle geschaffen. Der Blick ist von dem, was das Umfeld jedoch ausmacht, abgewendet. Der Windschutz zeigt eine Verbundenheit zum Meer. Die gesuchte Ruhe und Abgeschiedenheit findet der Erholungssuchende, jedoch nur in seiner eigenen kleinen Idylle.
Achim Schüler
Dunluce castle
Achims Bild zeigt Menschen, die einen Tag am Strand verbringen. Fast jede der Menschengruppen, die im Bild zu sehen sind, hat einen Schutzwall um sich herum aufgebaut, eine persönliche „Strandburg“. Über die Menschen und den Strand hinweg schweift mein Blick übers Meer in die Ferne und richtet sich auf die schönen Wolkenformationen über einer niedrigen Steilküste. Diese Schlüsselinformationen lassen mich unwillkürlich an Situationen denken, in denen Menschen ebenfalls Schutz in Burgen an Steilküsten gesucht haben (Dunluce Castle, Nordirland, UK).
Peter Berlinghof
Peters Bild zeigt ein Castle und ein sehr schönes Stück Land mit Steilküste am Meer in Nordirland. Mich fesselt aber das Castle, und ich frage mich, wie haben damals die Menschen um oder in dem Castle gelebt? Lebten sie in solchen Bauernhöfen glücklich mit Hühnern wie hier im Freilichtmuseum Kommern zu sehen ist?
Michael Rettberg
Torseiten 01
Bei diesem alten Bauernhof von Michael hat mich direkt das große Hoftor angezogen und meine Idee war geboren. Frage: „welche zwei Seiten hat das Hoftor“?
Es gab (und es gibt immer noch) viele dieser alten Höfe oder Kotten und viele Menschen haben teilweise dort ihre ganze Jugend, ja sogar ihr ganzes Leben verbracht. Arbeit, Schmutz und karges Brot waren ihr Lebensinhalt. Alles was man damals zum Leben brauchte, gab der Hof her – Essen, Unterkunft und auch Schutz. Wochentags haben sie den Hof kaum verlassen können – sie haben von früh bis spätabends geschuftet. Fast nur Sonntags hat man dieses Tor durchschritten und trat in eine andere Welt – eine bunte und abwechslungsreiche Welt – in die Welt der besser gestellten Mitbürger. Es war die Welt der Kaufleute, der Aristokraten und Kirchenfürsten. Beim Kirchgang und bei seltenen Dorffesten war man für Stunden einer von ihnen. Und der letzte Weg führte auch durch dieses Tor – man gehörte dazu. Man war jetzt auch einer von den anderen, die in der Erde ruhten, egal wieviel sie vorher besessen hatten.
Hans Hündgen
Tooooor-Tooooor-Tooooor-Tooooor
Hans hat mir mit seinem Tor einen Steilpass gegeben.
Es war in der 84 min:
„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!“
91 min:
„Aus,aus,aus,– aus !! — Das Spiel ist aus ! — Deutschland ist Weltmeister! Schlägt Ungarn mit 3:2 Toren im Finale in Bern“
Das waren die legendären Worte von Reporter Herbert Zimmermann beim WM-Finale 1954.
Wolfgang Röser
„Wolfgang’s Foto mit den 4 kleinen hoffnungsvollen Fußballern hat mich einmal in die Zukunft blicken lassen.
Was mag wohl aus den so begeistert kickenden Jungs und ihren Kumpels auf der Bank geworden sein?
Hat ihr Lebensweg sie vielleicht zu Fußball-Profis gemacht – oder haben sie andere Berufe ergriffen wie z.B. Lehrer, Arzt oder Anwalt?
Ich weiß es nicht.
Mein Foto hier zeigt, was immerhin auch möglich wäre…….“
Carin Hündgen
Carin´s Foto mit den jungen Männern und ihren interessanten Kopfbedeckungen, der mehr oder weniger vorhandenen Kleidung erinnert doch auch sehr an Karneval.
Die Frauen auf meinem Foto haben sich auch eine besondere Kopfbedeckung für Karneval einfallen lassen und zeigen was sich Frauen einfallen lassen aus Utensilien aus dem Haushalt.
Ralf Loch
Fischland
Die beiden vorangegangenen Bilder hatten jeweils fröhliche Menschengruppen als Hauptmotiv. Mir fällt auf, das diese Menschen bei aller Fröhlichkeit dennoch einen starken Ordnungssinn an den Tag legen und sich – egal ob stehend oder sitzend – sorgsam in Reih‘ und Glied anordnen.
Rheinische Ausgelassenheit trifft auf preußische Disziplin!
Dieser vermeintliche Gegensatz hat mich zu meiner Bildauswahl animiert:
In strenger Formation aufgereiht zu stehen und sich der Wildheit der scheinbar ungeordnet heranrauschenden Meereswellen zu widersetzen ist die Aufgabe der Buhnen, die die schmale Landbrücke des Fischlands zum Darß vor der Zerstörung durch die Ostsee schützen sollen.
Fred Eversmann
Naturstrand
Fischland – der Darß ist anders
Im Fischland versucht der Mensch, die Natur zu zähmen, indem er Buhnen in den Boden rammt.
Weiter nördlich jedoch am Weststrand auf dem Darß überlässt der Mensch die Natur sich selbst. So werden auch die umgestürzten Bäume nicht beseitigt. Wer dort entlang wandert, wird muss mitunter ins Wasser ausweichen, wenn er weiterkommen möchte. Einen Eindruck vermittelt das Foto.
An stürmischen Tagen, vorwiegend in Herbst und Winter, kann man zusehen, wie das Meer ungebremst am Weststrand nagt. Was Wind und Wellen hier dem Strand entreißen, landet an der Nordspitze durch Anspülungen von Sand wieder an und vergrößert die Fläche dort. Bis zu zehn Meter wächst die Küste im Norden pro Jahr ins Meer…
Günter Brombach
Verwandlung
Das Bild von Günter zeigt – und einige vorangegangene auch – Meer und Strand.
Dies und der Text dazu, wie das Meer das Land verändert und formt, erinnerten mich an ein anderes Meer und die dort aktive Naturgewalt: das Sandmeer.
Mächtige Felsformationen, wie für eine Ewigkeit geschaffen, werden vom Wind abgeschliffen und versinken in ihrem eigenen Sand.
Aus diesem Sand formt der Wind dann aber neue Formen, gewaltige Dünen…
Harald Lydorf
Himmel und Erde, Licht und Schatten
„Mächtige Felsformationen“ war für mich die Formulierung, die sofort die Assoziation zu unserem diesjährigen Urlaub und dem gewaltigen Felsmassiv der Ötztaler Alpen weckte.
Vom Gaislachkogel auf 3048m hat man einen grandiosen Blick auf eine der größten Berggruppen der Ostalpen, die sich auf Nord- und Südtirol aufteilen und somit Österreich und Italien trennen bzw. verbinden.
Monika Stoffer
In Monikas Bild einer Hochgebirgslandschaft sehe ich auf halber Höhe eine Straße, die über grüne Matten zu einem Bergsattel führt. Dort steht ein Gasthaus mit asphaltierten Parkplätzen und im Hintergrund eine Seilbahnstation.
Wie hat es hier wohl vor dem modernen Tourismus ausgesehen? Vielleicht haben auf der Hochalm Senner in einer bescheidenen Hütte gelebt. Sie mussten in der kargen Umgebung Wind und Wetter trotzen, haben mit hölzernen Karren die Heuernte eingebracht und sind bei Schnee mit Schlitten ins Tal gefahren.
Solche Nutzgeräte waren damals oft überlebenswichtig und viele Jahrzehnte im Gebrauch, bevor sie als Erinnerungsstück in Scheunen abgestellt wurden.
Dr. Renate Kreutz
Renates Bild zeigt eine Almhütte mit interessanten, alten Fortbewegungsmitteln, bestehend aus einem Heukarren mit Rädern und einem, für damalige Verhältnisse bequemen, Schlittengefährt.
Inspiriert hatte mich das zur einer Kombination aus den Rädern und den Sitzen des Schlittens, nämlich einer Hochzeitskutsche. Doch musste ich leider schnell feststellen, dass man sich nicht nur selbst im Alter verändert, sondern auch bekannte, gesellschaftliche Gepflogenheiten ändern sich offensichtlich.
Mit anderen Worten bei den von mir beobachteten kirchlichen Hochzeiten waren alle möglichen Fahrzeuge zu sehen – aber leider keine Kutsche.
Deshalb machte ich den zeitlichen Sprung notgedrungen mit und habe ein Foto der Hummer Stretchlimousine, die mein Sohn bei seiner Hochzeit in Österreich gemietet hatte, ausgewählt.
Heinz Schumacher